Joh 17. 20-23 - Der eigentlich Missionsbefehl der Gemeinde Jesu ? (!)

 

Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit (Joh 17. 18-19).

Hier geht es um die von Jesus zu Aposteln gewählten Jünger (vgl. Apg. 1.2, Lk 6.13).

Von dort ausgehend, erweitert Jesus die Bezugsgruppe:

Joh. 17. 20-23 Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. 

Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind - ich in ihnen und du in mir -, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.

 

Alle „Missionsbefehle“ Jesu sind, wie dem jeweiligen Kontext eindeutig zu entnehmen ist,
an die elf von Jesus zu Aposteln gewählten Jünger gerichtet:

Mt. 28. 16-20 Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, an den Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.

Mk. 16. 14-15
 Nachher offenbarte er sich den Elfen selbst, als sie zu Tisch lagen, und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, dass sie denen, die ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! 

 

Die Aufgabe, die Funktion der Gemeinde in dieser Welt? 

1.Tim. 3.15 … im Hause Gottes, das die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, die Säule und Grundfeste der Wahrheit.

Eph. 3.10 … damit jetzt den Gewalten und Mächten in der Himmelswelt durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes zu erkennen gegeben werde, … 

Die Gemeinde soll in Ihm leben: 

Apg. 2. 42-46 Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Es kam aber über jede Seele Furcht, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; und sie verkauften die Güter und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer bedürftig war. Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk.

1. Thess. 5. 13-21 Haltet Frieden untereinander! Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle! Seht zu, dass niemand einem anderen Böses mit Bösem vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle! Freut euch allezeit! Betet unablässig Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. Den Geist löscht nicht aus! Weissagungen verachtet nicht, prüft aber alles, das Gute haltet fest!

Gal. 6.10 Lasst uns also nun, wie wir Gelegenheit haben, allen gegenüber das Gute wirken, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens! 

Gott selbst wird dann handeln: 

Apg. 2.47…Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten. 

Zum Verhalten der Gemeinde in der Welt: 

1. Tim. 2. 1-3 Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und angenehm vor unserem Retter-Gott, …

1. Thess. 4.9-12  Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass man euch schreibt, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben; …. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen und eure Ehre dareinzusetzen, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben, damit ihr anständig wandelt gegen die draußen und niemanden nötig habt.

1. Kor. 10.32 Seid unanstößig, sowohl für Juden als auch für Griechen als auch für die Gemeinde Gottes!

Röm. 12.17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen!

Röm. 12.18 Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden!

Gal. 6.10  Lasst uns also nun, wie wir Gelegenheit haben, allen gegenüber das Gute wirken, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens!

1. Pet. 3.15-16 Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert, aber mit Sanftmut und Ehrerbietung!

Eph. 6.15 …  und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens!


Einige hat Gott berufen zu Aposteln und Evangelisten, z.B. Paulus, Thimotheus, Philippus:

1. Tim. 2.7 Dafür bin ich eingesetzt worden als Herold und Apostel - ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht -, als Lehrer der Nationen in Glauben und Wahrheit.

2. Tim. 4.5 Du aber sei nüchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst!

Apg. 21.8 Am folgenden Tag aber zogen wir aus und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm.

Aber nicht alle sind zu Predigern, Boten, Gesandten oder Verkündigern des Evangeliums berufen!

Nicht alle sind "in die Welt" Gesandte!

Nicht alle sind in diesem Sinne „Arbeiter in seiner Ernte“ (vgl. Mt. 9.38, Lk. 10.2; dazu 1. Kor. 12. 29-31).

Dies wäre ein falsches Verständnis für den Leib Christi.

Von allen Gläubigen zu fordern, "als Arbeiter für seine Ernte in die Welt hinauszugehen" würde demnach für viele eine Fehlbelastung sein und möglicherweise zu Druck und Stress führen, unter ein "Joch".

Für solche gilt das, was Jesus nach Mt. 11.28-30 gesagt hat:

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und "ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen"; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.